Fehler, die die eigenen Finanzen schädigen
Jeder möchte immer die richtige Entscheidung treffen, denn unsere (finanziellen) Entscheidungen beeinflussen unser Leben entweder positiv oder negativ. Nicht die Anderen sind für unsere gegenwärtige Situation verantwortlich, sondern wir selbst. Die Entscheidungen, die wir früher getroffen haben, haben uns in die Situation gebracht, in der wir uns heute befinden. Eine Analyse der aktuellen finanziellen Situation gibt Aufschluss darüber, welche finanziellen Entscheidungen Du bisher getroffen hast, worauf Dein Fokus liegt (Konsum vs. Aufbau von Vermögen und passivem Einkommen) und wie Du Dein Leben führst.

Möchtest Du finanziell frei und unabhängig sein? Oder wenigstens ein finanziell stabiles Leben führen? Dann ist es an der Zeit, Entscheidungen bewusst und im Einklang mit Deinen (finanziellen) Zielen zu treffen. Leider begehen aber viele Menschen Fehler, die sich negativ auf ihre Finanzen auswirken. 5 der schlimmsten Fehler stellen wir Dir heute vor, damit Du Dich zukünftig davor schützen kannst.

#1 Du gibst Geld aus, das Du nicht hast

Es ist so bequem: Auch wenn man kein Geld hat, lässt man sich oft zu Krediten, Null-Prozent-Finanzierungen und Ratenkäufen überreden. Oft verlocken uns schlaue Werbungen dazu, Produkte und Dienstleistungen zu kaufen, die wir gar nicht brauchen. Warum soll ich warten, wenn ich es auch jetzt kaufen kann? Viele Menschen vergessen dabei die finanziellen Risiken. Sie rechnen über Jahre mit stabilem bzw. steigendem Einkommen, konstant guter Gesundheit, Beziehungs- und Familienglück. Aber hast Du auch einen Notfallplan bei unerwarteter Krankheit, Kündigung oder Trennung? Wenn plötzlich unerwartete Ausgaben oder fehlende Einnahmen zusätzlich belasten? Wie leistest Du dann weiterhin fristgerechten Schuldendienst? Kommst Du diesem nicht nach, lassen Mahnungen und eine mögliche Kontopfändung nicht lange auf sich warten! Im schlimmsten Fall droht sogar Obdachlosigkeit, wenn Dein Vermieter Dir wegen ausbleibenden Mietzahlungen kündigt. Es gibt zwar kostenlose Schuldnerberatungsstellen, die Dir aus so einer Lage helfen können, aber: In so einer Lage möchte niemand stecken. Darum: Gibt nur Geld aus, dass Du besitzt und vermeide unbedingt die Anhäufung von Verbindlichkeiten!

Als Ausnahme kann man den Immobilienkauf anführen, der in den meisten Fällen nur mit der Aufnahme eines Kredites finanzierbar ist – allerdings muss dieser ordentlich durchdacht und geplant sein, um Deine Finanzen nicht langfristig zu schädigen. Halte die Summe überschaubar. Spätestens mit Beginn des Renteneintritts sollte der Hauskredit zurückgezahlt sein. Ebenso wichtig ist es, wenn man schon einen oder mehrere Kredite am Laufen hat, diese durch freies Kapital zu tilgen, um hohe Kreditzinsen zu vermeiden (aber Achtung bei Sondertilgungen! Diese sind häufig extra belastet.).

#2 Unnötige Risiken eingehen

Du kennst jemanden, der jemanden kennt, der Geld mit Aktien macht oder Bitcoin-Millionär geworden ist? Du stürzt Dich unerfahren in das Thema, investierst in riskante Aktien. Du hast von Kryptowährungen gehört, und investierst Geld, das Dir, falls Du es verlierst, im Geldbeutel fehlt. All das kann Dir zum Verhängnis werden. Die Schlüsselwörter heißen Liquidität und Cashflow. Beide solltest Du jederzeit gewährleisten können, selbst in den oben genannten Worst-Case Fällen!

Riskante Geldanlagen sind nichts für Privatanleger, die den schnellen Euro suchen. Das kann zum finanziellen Ruin führen! Langfristige, sichere Anlageinstrumente sollten immer das Fundament sein, auf dem Du Dein Vermögen aufbaust. ETF-Sparpläne gehören daher zu unseren großen Lieblingen. Kryptowährungen sind – im Gegenteil zur sicheren Anlage – eher mit dem Lottospiel zu vergleichen, solange man sich nicht genauer damit beschäftigt. Investiere nur die Summe in risikoreiche Anlagen, die Du bereit bist, zu verlieren, ohne dass es Dir finanziellen Schaden zufügt. Genau so wenig sollte man Anlagen wählen, die man nicht versteht, und die man ggf. auch nicht mit anderen Anlagen verglichen hat. Nicht auf blindes Risiko einsteigen, wenn Du nicht weißt, in was Du investiert. Du hast genug Zeit, Dich zu informieren und zu vergleichen – Angebote gibt genügend.

#3 Wichtige Versicherungen auslassen

Bestimmte Themen meiden die meisten Menschen ganz bewusst, weil sie sich mit den negativen Resultaten nicht auseinandersetzen möchten. Das ist nur zu verständlich, aber ein großes Risiko. Ein Risiko, das uns – wenn wir Pech haben – sehr teuer zu stehen kommen und unsere Finanzen auf Jahre schädigen kann. Ein typisches Beispiel ist die Haftpflichtversicherung. Wenn Du für einen Schaden aufkommen musst, haftest Du mit Deinem gesamten Vermögen dafür. Das Leben birgt Alltagsrisiken, die – in Sekunden – zur finanziellen Belastung von zehntausende bis Millionen Euro wachsen können. Damit selbst verursachte Sach- und Personenschäden nicht dazu führen, dass Du ein Leben lang unnötige Schulden abzahlen musst, ist eine Haftpflichtversicherung extrem wichtig.

Nicht weniger zu vernachlässigen ist die Auslandsreisekrankenversicherung (unsere Empfehlung). Du denkst, dass Deine Krankenkasse im Notfall alles übernimmt? Weit gefehlt! Die Kasse erstattet nur einen Anteil der Rechnungen, die durch Notarzt, OP, Krankenhaus und Transport im Ausland entstehen. Länder ausserhalb Europas, die mit Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen haben, deckt die Krankenkasse überhaupt nicht ab. So kann es passieren, dass man in den USA täglich mit 2.000 Euro im Krankenhaus belastet wird. Das würde uns noch für Jahre spürbar finanziell belasten. Auch wenn man nur mal schnell für einen Tag nach Dänemark, in die Niederlande, Schweiz oder nach Österreich fährt, sollte man sich unbedingt mit einer Auslandsreisekrankenversicherung absichern. Die jährlichen Kosten starten je nach Anbieter bei wenigen Euro im Jahr und sind mehr als bezahlbar. Im Notfall sorgt man durch diese extrem günstige Vorsorge, dass man keine jahrelange finanzielle Schädigung davonträgt.

Wichtige Versicherungen auf einen Blick:

  • (gesetzliche) Krankenversicherung (ohnehin Pflicht)
  • Privathaftpflichtversicherung (unsere Empfehlung)
  • Unfallversicherung (optional)
  • KFZ-Haftpflichtversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung

#4 Du bist zu faul für jährlichen Tarifvergleich

Wer sucht noch nicht nach dem einfachsten Weg? Leider ist der einfachste Weg nur selten der günstigste. Hat man beispielsweise schon eine Versicherung mit einem Anbieter abgeschlossen, dann es normal, dazu zu tendieren, sich Angebote über weitere Versicherungen, wenn überhaupt, nur bei demselben Anbieter einzuholen. Dadurch werden Millardenbeträge regelrecht verschleudert!

Warum nicht einmal pro Jahr die Anbieter vergleichen? Damit vermeidest Du unnötige Verbindlichkeiten und zu hohe Beitragszahlungen über Jahrzehnte! Nur, weil Versicherung A bei Anbieter A besonders günstig war, muss es nicht zwingend bedeuten, dass Versicherung B bei Anbieter A auch günstig ist. Dasselbe gilt für Handy-, Internet- und Telefonverträge. Auch Kombitarife schneiden nicht immer günstiger ab. Im Internet kann man schnell, einfach und bequem alle Arten von Tarifen vergleichen (hier geht’s zu unseren Tarifvergleichen – schnell, einfach, kostenlos). Diese Einsparungen ergeben über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg rasch eine Weltreise! Noch schlauer wäre es, die durch den Anbieterwechsel erzielten Einsparungen, sinnvoll monatlich oder jährlich anzulegen.

#5 Du sorgst nicht für das Alter vor

Nur wenige, gerade junge Menschen, möchten daran denken: Die Rente. Klar, solange wir noch jung sind, haben wir alle Zeit der Welt, leben im Jetzt und möchten jetzt Geld verdienen (und ausgeben). Das mit der Rente wird schon klappen, irgendwie. Leider rutschen genau aus diesem Grund viele Menschen nach dem Renteneintriff rasch in die Altersarmut. Die Rente fällt doch kleiner aus, als gedacht, und schon gar nicht hatte man damit gerechnet, sie noch versteuern zu müssen! Genau das gilt es zu vermeiden. Hier gibt es viele Möglichkeiten, entgegenzusteuern. Die Riester-Rente als private Rentenversicherung zum Beispiel. Jeder Versicherte erhält jährlich 175 EUR als Grundzulage. Es kann zusätzlich von einer Kinderzulage und einem Berufseinsteigerbonus profitiert werden. Bis zu 2.100 Euro der Riester-Rente können in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Besonders günstig und langfristig lohnend sind zudem Aktien-Indexfonds / ETFs (Sparplan, Netto-Rentenversicherung). Diese sind sogar mit der Rieser-Rente vereinbar! Die laufenden Kosten sind niedrig, und Du kannst zu jeder Zeit Kapital entnehmen, die Beiträge senken oder anheben. Deine Fonds zählen zum Sondervermögen und sind selbst im Falle der Insolvenz der Fondsmanagementgesellschaft gut geschützt (Garantien gibt es natürlich nicht).


Welche finanziellen Fehler hast Du womöglich schon gemacht? Oder bewusst vermieden? Welche Fehler müssen noch in die Liste? Teile Deine Erfahrungen und Anregungen mit anderen Lesern. Wir freuen auf Deinen Kommentar! 😀

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