Geldanlage im ZinstiefFondsanlage, Edelmetall, Tagesgeld, Bausparvertrag oder Aktien: für Verbraucher haben diese Anlageformen jeweils Vor- und Nachteile. Was raten die Experten? Lohnt sich Bausparen noch? Wir schildern das Pro und Contra der einzelnen Sparformen.

Geldanlage – diese Sparformen bevorzugen die Bundesbürger

Die deutschen Sparer sind ziemlich eigen: Selbst dann, wenn die Märkte verrückt spielen, ziehen sie ihren gewohnten Kurs durch. So wie beispielsweise Anfang 2016, als der DAX zunächst 3000 Punkte nach oben schoss, um einige Monate später wieder um dieselbe Punktzahl nachzugeben. Danach stieg er wiederum 2000 Punkte. Die Besonderheit: Es kostet derzeit mehr, dem Staat Geld zu leihen, als es einbringt. Zu einer Zeit, in der die europäische Zentralbank die Zinsen laufend senkt, während die Federal Reserve sie erstmalig wieder angehoben hat.

Anstatt nun zu reagieren und diese oben genannten Zeichen zu nutzen, taten die deutschen Anleger das, was sie schon immer getan haben: Ihr Geld auf Sparbüchern parken zu null Zinsen. Und das, obwohl sie selbst wissen, dass die Zinsen niedrig bleiben werden. Oder sie kaufen Häuser trotz gestiegener Immobilienpreise, meiden hingegen Aktien. Eine Studie von Goldman Sachs Asset Management brachte zutage, dass sich nur vier von fünf Anlegern einmal im Monat überhaupt mit dem Thema Geldanlage beschäftigen.

Deutsche Verbraucher bevorzugen die Sicherheit und meiden Aktien

Nachdem die Technologieblase im Jahr 2001 an den Börsen platzte und seit der Finanzkrise im Jahr 2008 haben deutsche Anleger eines getan: ihre Geldanlage in Spargeld, Bargeld und Sichteinlagengelder aufgestockt. Sie wollen um jeden Preis eins: die Sicherheit. Eine für den Bundesverband Deutscher Banken durchgeführte Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach fand heraus, dass 60 Prozent der Bundesbürger den Begriff „Risiko“ unsympathisch finden. Dieser Anteil ist seit den 1990er-Jahren laufend gestiegen. Dahingegen sank der Anteil der Deutschen, die sich vorstellen können, ihr Erspartes in Aktien anzulegen, von 27 Prozent auf zwölf Prozent.

Diese Sicherheit rächt sich jetzt, denn während deutsche Privatanleger vor der Finanzkrise noch durchschnittlich 3,5 Prozent Rendite im Jahr erwirtschafteten, sind es derzeit nur noch 1,5 Prozent – das fand die Deutsche Bundesbank heraus. Auch 2017 wird es vermutlich nicht ruhiger werden als 2016. Zwar erholt sich derzeit die Weltwirtschaft, aber mit 3,2 Prozent war das Wirtschaftswachstum 2015 nicht berauschend. China, welches jahrelang die Konjunktur angetrieben hat, steckt derzeit in einer Strukturkrise und das hier schwächere Wirtschaftswachstum wird sich künftig weltweit auswirken.

Welche Anlageformen eignen sich für Privatanleger?

Derzeit haben es Sparer nicht leicht, denn die niedrigen Zinsen erlauben nur eine geringe Rendite. Trotzdem Gewinne machen und von einer gewissen Sicherheit profitieren können nur diejenigen, die ihr Geld verteilen. Daher raten Experten in mehrere Anlageklassen zu investieren. Dieses Verteilen ist ein wirksamer Schutz vor hohen Anlage-Verlusten. Die nachfolgenden Anlageformen eignen sich:

Tagesgeld

Wer liquide bleiben möchte, sollte statt des Sparbuchs ein Tagesgeldkonto wählen. Denn auch hier können Anleger jederzeit über ihr Guthaben verfügen. Vor allem Internetbanken bieten Zinssätze, welche immer noch über die Inflationsrate liegen. Bei der Wahl des Tagesgeldkontos sollten Verbraucher darauf achten, dass die Einlage durch eine Einlagensicherung geschützt ist und die Eröffnung des Kontos nicht an Bedingungen geknüpft ist.

Festgeldkonto und Sparbriefe

Wer nicht kurzfristig an sein Geld muss, der sollte einen Teil davon in Sparbriefen und Festgeld fest anlegen. Denn hier sind die Zinsen noch einmal etwas höher als bei einem Tagesgeldkonto. Außerdem erhalten Kunden selbst bei einem weiteren Zinsverfall die zuvor vereinbarten Zinsen für den festgelegten Anlagezeitraum. Trotzdem sollte die Laufzeit nicht zu lang gewählt werden – Experten empfehlen ein bis drei Jahre. Denn längere Laufzeiten werden in der Regel nicht mit besseren Zinsen belohnt.

Aktien und Fonds

Aktien oder Aktienfonds, wie beispielsweise von MoneYou, bieten noch etwas bessere Renditen als Festgeld, sind dafür aber auch mit einem höheren Risiko behaftet. Wer hier sein Geld anlegen möchte, muss eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen. Schließlich schwanken die Kurse und dies müssen die Anleger verkraften. Trotzdem gilt: Wer langfristig Geld anlegen möchte, sollte zumindest einen Teil seiner Geldanlage in einen möglichst breit streuenden Aktienfonds stecken. Besonders an den internationalen Aktienmärkten lassen sich auf lange Sicht höhere Renditen erzielen als mit den sicheren und seriösen Geldanlagen Festgeld & Co.

Immobilien

Für Immobilienkäufer sind niedrige Zinsen besonders gut. Allerdings kommt es bei einer selbst genutzten Immobilie nicht in erster Linie auf die Rendite an. Daher muss eine Investition in eine Immobilie von der individuellen Lebensplanung abhängen und nicht auf eine Aussicht auf Gewinne oder ein Steigen des Werts. Wer kein Haus für die Eigennutzung kaufen möchte, kann sein Geld auch in einen offenen Immobilienfonds stecken. Allerdings ist hier ein Risiko von Wertschwankungen vorhanden.

Anleihen

Wer als Privatanleger in Anleihen investieren möchte, muss gut auf die Bewertungen achten. Anleihen sollten generell ausschließlich von Schuldnern mit hoher Bewertung gekauft werden. Dies ist beispielsweise bei Bundesanleihen der Fall, allerdings ist hier auch die Rendite sehr niedrig. Rentenfonds sind für Kleinanleger eine bessere Alternative, da hier in viele verschiedene Papiere investiert wird und dadurch das Risiko besser gestreut ist.

Edelmetalle

Besonders in Krisenzeiten setzen immer mehr Anleger ihr Geld in Edelmetalle wie zum Beispiel Gold und Silber. Allerdings wird die Rendite bei Edelmetallen ausschließlich über den Preis erwirtschaftet. Das bedeutet, dass der Anleger nur bei steigenden Preisen Gewinn macht. Fällt hingegen der Preis, macht der Investor einen Verlust. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, einen Teil des Anlagevermögens in Gold oder Silber zu investieren.

Bausparen

Gegen das Bausparen sprechen die geringen Guthabenzinsen. In den aktuellen Tarifen liegen diese zwischen 0,25 und 1,25 Prozent. Ein weiteres Problem: Dieser Zinsertrag geht dann auch noch für die Abschlussgebühr drauf. Die Bausparkasse garantiert diesen Zins während der gesamten Laufzeit hinweg. Außerdem winkt am Ende der Laufzeit ein fest garantierter Hypothekenzins von etwa 2,5 Prozent. Wer eine Immobilienanschaffung in späteren Jahren plant und für ein Eigenheim spart, für den ist Bausparen eine sehr gute Alternative. Vorausgesetzt, es wird der richtige Tarif gewählt in der Laufzeit und in der Sparhöhe.

Banksparplan

Mit etwa 100 Euro pro Monat können Anleger einen Betrag von etwa 13.000 Euro nach zehn Jahren ansparen. Interessant sind Banksparpläne dann, wenn das Geld für Kinder oder Enkel gedacht ist. Denn mit einer Eintragung auf den Namen des Kindes wird die Steuer auf die Zinserträge vermieden. Der Banksparplan bringt etwa 1,5 bis 1,75 Prozent Rendite in zehn Jahren. Daher ist der Banksparplan eine sichere und stabile Geldanlage.

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