Definition Wirtschaft - Geldsystem verstehen und Hamsterrad verlassen

Möchte man das Geldsystem verstehen und das Hamsterrad verlassen, muss man die Rahmenbedingungen der Wirtschaft verstehen und sich zu eigen machen. Trotzdem kapieren nur wenige, was Wirtschaft bzw. das Wirtschaften eigentlich ist.

Allgemeine Definiton von Wirtschaft:

Wir bezeichnen (einfache) Wirtschaft als einen Austausch von Waren und Dienstleistungen, zwischen Marktteilnehmern, gegen Geld. Damit sollen Bedürfnisse befriedigt werden. Durch geschicktes Marketing sind heute aus überlebensnotwendigen Bedürfnissen übrigens überwiegend unterbewusste Verlangen geworden. Die Marktteilnehmer definiert man im volkswirtschaftlichen Fachjargon als private Haushalte, öffentliche Haushalte (Staat) und Unternehmen. Dieser Tausch findet innerhalb festgelegter Regeln und Gesetze statt. Die (Volks)Wirtschaft sorgt dafür, dass die Gesamtheit der Bedürfnisse aller Marktteilnehmer möglichst optimal befriedigt werden. 

Uralte Grundregel ist das Gesetz von Angebot und Nachfrage!

Damit der Verteilungsmechanismus möglichst reibungslos funktioniert, müssen Produkte und Dienstleistungen erfunden, produziert, vertrieben und gekauft werden. Ursprünglich galt, dass das Angebot der Nachfrage folgt. Wenn also in einer Region durch den Klimawandel plötzlich ein großer Bedarf an Regenschirmen entsteht, steigt die Nachfrage. Als Konsequenz wird das Angebot reagieren. Die Preise von Regenschirmen werden steigen und mehr Unternehmen werden mehr Regenschirme produzieren, um den Bedarf zu decken und somit wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Heute ist jedoch auch das Gegenteil zu beobachten.

Nachfrage ohne Bedarf – die Wirtschaft am Scheideweg?

Die Nachfrage wird mittels Marketing dort geschaffen, wo eigentlich kein Bedarf herrscht! Das scheint auf den ersten Blick eine harte Behauptung, doch wir wollen sie erklären. Damit wir als private Haushalte mit dem Markt interagieren können, brauchen wir in der herrschenden Wirtschaftsordnung Geld. Dass gerade die (private) Geldschöpfung per mit Zins belasteter Kreditvergabe jedoch problembehaftet ist, impliziert eine Reihe weiterer Probleme. 

Wirtschaft kann sich innerhalb bestimmter (lokaler, regionaler oder nationaler) Märkte abspielen oder sogar quer über den Globus (international) expandieren. Durch die zunehmend arbeitsteilige Form der Herstellung von Produkten, ziehen sich Wertschöpfungsketten heute praktisch über den gesamten Erdball. Praktisch kein Produkt, das wir heute in Händen halten, wurde zu 100% in nur einem Land hergestellt. Der Herstellungsort auf der Etikette verrät höchstens den finalen Ort des Zusammenbaus!

Soziale Marktwirtschaft vs. angelsächsischer Kapitalismus

Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende haben sich viele verschiedene Wirtschaftssysteme hervorgetan. In Deutschland herrscht noch immer die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards, als eine Unterform des Kapitalismus, vor. Es ist jedoch festzustellen, dass sich der aggressive und äußerst liberale angelsächsische Kapitalismus auch hierzulande immer stärker durchsetzt. Das hat zur Folge, dass der soziale Bestandteil zunehmend eingeschränkt wird, während renditegetriebene Elemente immer stärker in den Vordergrund rücken.

Finanzierungsarten in der Wirtschaft

Das hat auch Auswirkungen auf die Finanzierungsarten von Unternehmen. Während die Fremdfinanzierung in Deutschland noch immer überwiegend auf konservative Art von Banken gewährleistet wird, läuft sie in angelsächsischen Ländern vor allem über den Kapital- bzw. Finanzmarkt. Beide Systeme bieten Vor- und Nachteile. Während das turbokapitalistische angelsächsische System schneller das große Geld verspricht, aber deutlich krisenanfälliger und wesentlich kurzfristiger ausgerichtet ist, wird man in der sozialen Marktwirtschaft nicht so schnell “vom Tellerwäscher zum Millionär”. Die soziale Marktwirtschaft ist deutlich träger und Unternehmensstrategien sind eher mittel- und langfristig ausgerichtet. Im angelsächsischen Kapitalismus dreht sich fast alles ausschließlich darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst hohe (finanzielle) Gewinne zu erzielen.

Ein weiteres Grundprinzip der Wirtschaft ist der Wettbewerb.

Schon von Kindesbeinen an, später in der Schule, dann in der Universität und spätestens im Arbeitsleben wird uns eingetrichtert, dass wir gegeneinander arbeiten bzw. besser als unser Nächster sein müssen. Der Wettbewerb unter Kollegen, Unternehmen und Nationen ist einer der am wenigsten beachteten, global verankerten, Grundsätze. Nur durch Wettbewerb kann die herrschende Wirtschaftsordnung (einigermaßen) funktionieren. Das geht jedoch immer zu Lasten anderer Menschen (also dem sozialen und sozioökonomischen Bereich) und/oder der Natur (dem Bereich der Ökosphäre, der immer stärker in Mitleidenschaft gezogen wird).

Werbung kostenloses Buch + BegleitkursDer Begriff Wirtschaft muss darüber hinaus in Betriebs- und Volkswirtschaft unterteilt werden. Während sich Volkswirtschaft mit den größeren makroökonomischen Zusammenhängen auseinandersetzt, versucht die Betriebswirtschaft zu erklären wie Unternehmen funktionieren.

weiter zu Definition Geld

Unsere drei Buchempfehlungen zum Thema
D. Kindersley: Das Wirtschaftsbuch: Wichtige Theorien einfach erklärt*
A. Blau, D. Gürtler: Die Tagesschau erklärt die Wirtschaft: Das Wissensbuch*
M. Friedrich, M. Weik: Der größte Raubzug der Geschichte: Warum die Fleißigen…*


* = Affiliate Link
Dir entstehen durch einen Klick weder Nachteile noch irgendwelche Kosten. Wenn Du Dich für ein Produkt entscheidest, zahlst Du den gleichen Preis wie ohne Klick auf den Link. Für uns ist es jedoch wertvoll, weil Du damit unsere Arbeit – in Form einer kleinen Provision – unterstützt. Natürlich erst dann, wenn Du Dich nach einem Klick mit einem Kauf für das Produkt/Angebot entscheiden solltest. Vielen Dank im Voraus, wir wissen das sehr zu schätzen.