ETFs, sogenannte „Exchange Traded Funds“, sind in aller Munde. Mit gutem Grund! Schließlich bieten sie uns kleinen und privaten Anlegern Möglichkeiten, wie sie bis vor wenigen Jahren nur den wohlhabenden vorbehalten waren!

Gerade der Aspekt, über die Abbildung von Indizes ein breit diversifiziertes Portfolio zu geringen Kosten erwerben zu können, macht ETFs insbesondere für Einsteiger zu einem überaus interessanten Finanzprodukt. ETFs bieten unserer Meinung nach gerade für Laien, die an einem langfristigen Vermögensaufbau interessiert sind, eine liquide Geldanlage mit ungeahnten Chancen.

Welche Vorteile haben ETFs aber konkret?

10 beeindruckende Vorteile von ETFs

Investitionsentscheidungen mögen gut durchdacht sein. Nicht umsonst lautet die Faustformel am Finanzmarkt: „Kaufe nichts, von dem Du nichts verstehst“! Beschäftige Dich also eingehend mit Vor- und Nachteilen von ETFs, bevor Du eine langfristig ausgelegte Entscheidung triffst.

ETF-Vorteil 1: Liquidität 4ever

ETFs weisen eine hohe Liquidität auf. Das heißt sie können nahezu jederzeit gekauft, verkauft und nachgekauft werden.

ETF-Vorteil 2: ETFs sind was für Einsteiger

Mit ETF-Sparplänen können auch Einsteiger an der Börse bei vielen Brokern schon mit 25 bis 50 Euro pro Monat an ihrem langfristigen Vermögensaufbau schrauben. Damit sind ETFs über eine geschickte Automatisierung von Daueraufträgen wunderbar passivierbar. Anleger können an Zinsen, Dividenden und steigenden Börsenkursen partizipieren.

ETF-Vorteil 3: Hohe Transparenz ist authentisch und macht sympathisch

Als Anleger von ETFs wissen wir zu jeder Zeit, in welche Wertpapiere der ETF investiert ist. Dies können wir dem Factsheet entnehmen, das auf den meisten ETF-Infowebseiten als PDF heruntergeladen werden kann. Das ist übrigens eine tolle Sache, wenn man – so wie wir – Wert auf Nachhaltigkeit und ethische Vertretbarkeit der Investitionen achtet. Bei aktiv verwalteten Fonds erfährt man häufig erst zum Quartalsende, in welche Wertpapiere die Fondsmanager investiert haben.

ETF-Vorteil 4: Diversifikation ist King!

Mit einem ETF erwerben wir ein breit gestreutes Portfolio von Wertpapieren. Das bezeichnet man auch als Diversifikation. Je mehr voneinander unabhängige Wertpapiere Dein Portfolio umfasst, umso besser schützt Du Dich gegen Risiken. Je abhängiger die Wertpapiere in Deinem Portfolio, umso höher also deren Korrelation, umso höher die Risikokonzentration. ETFs müssen in der Regel mindestens 20 Unternehmen bzw. Wertpapiere halten. Sie sind somit ein tolles Instrument der Risikodiversifikation respektive -Verminderung zu einem unschlagbaren Preis (ich sehe die ETF-Gebühren als Risikoverminderunsprämie).

ETF-Vorteil 5:  Ausgabeaufschläge sind passé!

Wer in einen aktiv verwalteten Fonds investieren möchte, muss in der Regel einen sogenannten Ausgabeaufschlag (Agio) bezahlen. Dieser kann sich mal rasch auf 4 Prozent summieren – ein ziemlicher Renditedowner – gerade zu Anfang!

ETF-Vorteil 6: Günstige Gebührenstrukturen

ETFs sind, im Gegensatz zu aktiv verwalteten Fonds, deutlich günstiger in ihren laufenden Gebühren. Besonders bekannt ist die sogenannte „Total Expense Ratio“ (TER bzw. laufende Verwaltungsgebühren), die meist täglich berechnet und dem Fondsvermögen entnommen werden (daher sollte man auf ETFs mit einem Volumen von mindestens 100 Mio. Euro zurückgreifen). Interessant sind aber vor allen Dingen die sogenannten „Total Costs of Ownership (TCO), die alle weiteren Kosten, wie beispielsweise Transaktionskosten und Ordergebühren mit in die Gleichung einbeziehen.

ETF-Vorteil 7: Wow, bist Du flexibel!

Mit ETFs haben wir die Möglichkeit, uns ein individualisiertes, unseren persönlichen Rendite- und Risikopräferenzen entsprechendes, und dennoch breit gestreutes Portfolio aufzubauen.

ETF-Vorteil 8: Mühsam aber erfolgreich nährt sich das Eichhörnchen!

Thesaurierende ETFs eigenen sich insbesondere für den langfristigen Vermögensaufbau und sind damit ein optimales Instrument für passive, langfristig orientierte (faule) Privatanleger (wie mich 😊). Darüber hinaus bieten sie, aufgrund ihrer hohen Liquidität dennoch immer die Chance auf zusätzliche Kursgewinne. Schließlich sind ETFs mittlerweile zu einem überaus beliebten Anlageinstrument geworden.

ETF-Vorteil 9: Emittentenrisiko adiéu!

ETFs zählen zum Sondervermögen. Das bedeutet, dass das Vermögen eines ETF vom Vermögen des ETF-Herausgebers (Emittenten) unabhängig ist und uns als Anlegern somit auch im Insolvenzfall erhalten bleibt.

ETF-Vorteil 10: „Partycipate“

Als Volkswirtschaftler sehen wir uns meist verstärkt die makroskopischen Vorgänge am Finanzmarkt an. Über ETFs können wir wunderbar an Asset Price Inflation profitieren. Asset Price Inflation heißt, dass sich die Preise (Wertpapierkurse) an den Finanzmärkten aufblähen. Es wird mittlerweile eine riesige Geldparty gefeiert! Für die Besitzer der Wertpapiere eine feine Sache. Der Hintergrund? Unsere Vermutung ist, dass dies auf die großen Geldmengen, die durch die Zentralbanken in die Märkte gepumpt werden, zurückzuführen ist.

Natürlich haben ETFs auch Nachteile!

Es ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt. Und auch ETFs haben Nachteile, über die sich Klein- und Privatanleger im Vorhinein bewusst sein sollten.

ETF-Nachteil 1: Niedrige Barreserven

ETFs halten generell weniger Barreserven, als aktiv gemanagte Fonds. In Krisenzeiten könnte die Auszahlung ausgesetzt werden. Dies gilt aber besonders bei Nischenmärkten und kaum bei größeren Länder-ETFs. Das heißt umgekehrt, dass in Krisenzeiten aktiv verwaltete Fonds häufig besser performen!

ETF-Nachteil 2: Währungsrisiken

ETFs, z. B. auf den großen MSCI World Index, sind riskant, weil sie auf Dollar lauten. Dadurch holt sich der Anleger ein zusätzliches Währungsrisiko mit ins Portfolio. Das ist natürlich suboptimal, sollte der Euro beim Verkauf schlechter stehen als beim Kauf. Dies ist jedoch kein ETF-spezifisches Risiko.

ETF-Nachteil 3: Synthetix is nix für jeden!

Bei sogenannten SWAP-ETFs – auch synthetische ETFs genannt – wird die Replikation (Nachbildung) des Index per Kontrakt mit einer Partnerbank garantiert. Dadurch entsteht ein sogenanntes Kontrahentenrisiko, da der Swap-Partner zahlungsunfähig werden könnte. Wer diesem Risiko aus dem Weg gehen möchte, ist mit physisch replizierenden ETFs besser bedient. Diese sind bei der Replikation des zugrundeliegenden Index aber meist etwas ungenauer.

ETF-Nachteil 4: Weitsicht ist angesagt!

ETFs verlangen unserer Meinung nach von Privat- und Kleinanlegern einen längerfristigen Anlagehorizont. Mindestens 5 Jahre sollten es schon sein. Wer an massivem Vermögensaufbau durch thesaurierende ETFs und den von ihnen erzeugenden Zinseszins-Effekt interessiert ist, sollte sogar eher 20 bis 25 Jahre ins Auge fassen!

ETF-Nachteil 5: Gebühren sind trotzdem Kosten!

Bei ETFs sind, im Gegensatz zu z. B. Einzeltiteln wie Aktien, laufende Gebühren (TER bzw. TCO) zu bezahlen. Diese Gebühren schmälern die Rendite. Der Preis, den wir für das breit diversifizierte Portfolio, das wir erwerben, bezahlen.

ETF-Nachteil 6: Überrenditen kaum möglich!

Mit Länder-ETFs ist es nicht möglich sogenannte Überrenditen zu erzielen, da sie immer den jeweiligen Markt abbilden.

ETF-Nachteil 7: Marktmacht und Angebotsvielfalt

ETFs können mit ihrer Marktmacht eine Abschwungphase verstärken, wenn viele Anleger zugleich verkaufen. Außerdem hat die große Nachfrage eine kaum mehr überschaubare Angebotsvielfalt hervorgebracht..

Mein Buch zum Thema im Focus-Money!

Dass ETFs derzeit ein großes Thema sind, hat sich auch in dem 8-seitigen Artikel zu meinem Buch „Die Faulbär-Strategie zur Million“ der Focus-Money Ausgabe vom 23.05.2018 gezeigt. Ich wurde zu Vor- und Nachteilen von ETFs befragt und einer Strategie, die gerade für Faulbär-Einsteiger langfristig Erfolg versprechend sein könnte. Froh bin ich, dass ich auf mein Herzensthema “nachhaltige Finanzanlagen” verweisen konnte.

Fazit

Letzten Endes ist „langfristig“ das zentrale Adjektiv. Während aktiv gemanagte Fonds gerade in Krisenzeiten gewisse Vorteile bieten, sind passiv gemanagte Indexfonds für Privatanleger mit einem langfristigen Anlagehorizont die deutlich günstigere und lukrativere Lösung.

„Die Intelligenz von Hedgefondsmanagern ist in der Regel nicht höher als die Kosten, die sie von ihren Investoren verlangen. Langfristig wird man mit passiven und günstigen Indexfonds besser fahren.“ ~ Warren Buffett

Ich hoffe sehr, dass Du aus diesem Artikel etwas für Dich und Deine zukünftigen Investitionsentscheidungen mitnehmen konntest. Über Deine Anregungen, Fragen und Kommentare freuen Jens und ich uns wie immer sehr! 😀

 


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