BRETTON-WOODS-SYSTEM

Über nahezu 30 Jahre existierte auf der Welt ein System fester Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar – das sogenannte Bretton-Woods-System. Es wurde 1944 unter Präsident Franklin D. Roosevelt unterzeichnet. Die Grundlage bildete der sogenannte “White Plan”. Das System fester Wechselkuse sollte mit der Auflösung durch Richard Nixon im Jahr 1971, und der Abkopplung vom Goldstandard, enden. Das Bretton-Woods-System ist in der Wirtschaftswissenschaft kaum kritisch untersucht worden. Ist es doch der Hauptgrund, weshalb der US-Dollar zur Weltleitwährung werden konnte: „Ich bin ein höchst unglücklicher Mann. Ich habe unbeabsichtigter Weise mein Land ruiniert. Eine große Industrienation wird nun von ihrem Kreditsystem beherrscht. Unsere Regierung basiert nicht länger auf der freien Meinung, noch auf der Überzeugung und des Mehrheitsbeschlusses, es ist nun eine Regierung, welche der Überzeugung und dem Zwang einer kleinen Gruppe marktbeherrschender Männer unterworfen ist.” (Woodrow Wilson)

Die Kontrolle und Durchsetzung des Abkommens übernahmen die neu geschaffenen Institutionen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Heute zeichnen sowohl die Weltbank als auch der IWF für die Vergabe von Krediten an Länder der 3. Welt verantwortlich. Sie werden auch gerne als “Lender of last resort” (Verleiher der letzten Instanz) bezeichnet. 

Das Bretton-Woods-System – eine Übersicht:

Um das Bretton-Woods-System richtig zu verstehen, beginnen wir mit einer Frage. Was bedeuten feste Wechselkurse für Volkswirtschaften und wie genau sah das beim Bretton-Woods-System aus? Im Bretton-Woods-System wurde verankert, dass zwischen dem US-Dollar der USA und den Währungen der restlichen Welt ein Regime festgelegter (fixer) Wechselkurse geschaffen wird. Der US-Dollar wiederum war vermeintlich durch Gold gedeckt und in selbiges einlösbar. Man legte fest, dass 35 US-Dollar genau einer Unze Gold (31,1 Gramm) entsprechen sollten.

Um die Stabilität des Systems zu gewährleisten wurden die Zentralbanken weltweit dazu verpflichtet, überschüssige US-Dollar abzuschöpfen (abzukaufen) und als Reserve zu halten. Das ist ein weiterer Hauptgrund, weshalb sich viele Zentralbanken vor US-Dollar-Reserven kaum retten können. Das wiederum sorgt für große Sorge vor einem Dollar-Crash. Somit mussten bis zum Jahre 1971, als das Bretton-Woods-System aufgelöst wurde, alle Währungen einen festen Kurs zum US-Dollar einhalten. Damit war der Mechanismus der Auf- und Abwertung und damit der Anpassung an die dem jeweiligen Land adäquate volkswirtschaftliche Stärke nicht mehr gegeben. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Nicht zuletzt, da auch die vermeintlich vorhandenen Goldreserven schon lange ausgegangen waren, wurde das Bretton-Woods-System dann schließlich aufgegeben. In der Folge kehrte man zu einem System flexibler Wechselkurse zwischen den Ländern zurück.

Weshalb gerade Karl Marx mit seinen Analysen so interessant ist, erfährst Du hier.

Unsere drei Buchempfehlungen zum Thema
E. Wolff: Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs*
N. Kishtainy: Das Wirtschaftsbuch: Wichtige Theorien einfach erklärt*
G. Hesse: Die Goldpolitik der Notenbanken: seit dem Ende des Bretton-Woods-Systems*


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